Publikation 01/12/20111.12.2011, WirtschaftsBlatt
Gastkommentar: Wie Sie die Krise für sich nutzen können
Warum es ein guter Zeitpunkt ist, jetzt mit Lieferanten zu verhandeln.
Industrieunternehmen stehen derzeit vor gewaltigen Herausforderungen. Nach dem Überwinden der Folgen der Lehman-Pleite haben viele Unternehmen einen deutlichen Aufschwung erlebt und werden heuer hohe Gewinne einfahren.
Von Euphorie kann allerdings nach den deutlichen Kursverlusten an den Börsen und der anhaltenden Schuldenkrise in Europa und den USA keine Rede sein. Das Auslaufen der Konjunkturpakete sowie die Umsetzung massiver Sparpläne der Regierungen werden mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer weiteren Abkühlung der wirtschaftlichen Dynamik führen.
Viele Unternehmen stehen angesichts der drohenden Unsicherheiten wieder auf der Bremse – Investitionen werden aufgeschoben und Expansionspläne auf Eis gelegt.
Jetzt handeln
Um gut für einen erneuten Konjunktureinbruch gerüstet zu sein, müssen Unternehmen jedoch jetzt handeln. Gerade in der Beschaffung bieten sich Möglichkeiten, um auf eine Rezession proaktiv zu reagieren.
Mit den folgenden Regeln lassen sich spürbare Einsparungseffekte bei gleichzeitiger Steigerung der Versorgungssicherheit realisieren. Konsequentes Nachverhandeln bestehender Konditionen: Vielfach haben Lieferanten kürzlich deutliche Preissteigerung aufgrund gestiegener Rohstoffkosten durchgesetzt. Inzwischen kam es vielfach zu deutlichen Preisabschlägen im Rohstoffbereich.
Warten Sie nicht bis zum nächsten Jahresgespräch, sondern konfrontieren Sie Ihre Lieferanten sofort mit den neuen Rahmenbedingungen.
Bonität prüfen
Auch wenn die breite Masse der Unternehmen heuer wieder auf soliden Beinen steht, lohnt es sich, die Bonität von strategisch wichtigen Lieferanten genauer unter die Lupe zu nehmen. So erkennen Sie mögliche Ausfälle in der Lieferkette und können rechtzeitig einen Plan B entwickeln.
Hinterfragen bestehender Strukturen: Verlassen Sie sich nicht auf bestehende Lösungen und Lieferanten. Ständige Recherche, Besuche von Messen sowie das Ausloten von Optimierungspotenzialen gemeinsam mit bestehenden Lieferanten sind essenziell, um für einen weiteren Abschwung gut gerüstet zu sein.
Wenn Sie sich schon vor der Krise für einen möglichen Abschwung rüsten wollen, sind diese drei Regeln ein wichtiger Schritt, um die Fehler der letzten Rezession zu vermeiden. Rasches und vor allem richtiges Handeln steigert die Rendite, verbessert die Liquidität und schafft so den entscheidenden Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb.“
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