Publikation 09/06/2010 Nr. 309.06.2010, Die Presse
Unternehmen fürchten deutlich teurere Rohstoffe
In den kommenden 18 Monaten werden Rohstoffe bis zu einem Fünftel teurer werden, fürchten die Einkaufsmanager heimischer Top-Unternehmen. Auch die Preise für Strom, Erdöl und Erdgas dürften deutlich steigen.
Deutliche Preissteigerungen bei Industriemetallen in den nächsten 1,5 Jahren, knapp 20 Prozent teurerer Stahl bis Ende 2010 ein um neun Prozent höherer Strompreis - das sind die größten Sorgen der Top 1000- Unternehmen Österreichs. Das geht aus einer Studie des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik der WU Wien und der Consulter von "Spring Procurement" hervor, für die 91 Manager befragt wurden.
Preisanstieg bei Rohstoffen bis Ende 2011
Bei Energierohstoffen prognostizieren die Experten einen starken Anstieg des Rohöl- und Gaspreises. Während durchschnittlich zwölf Prozent Preissteigerung bei Öl bis Ende 2010 zu erwarten sind, wird der Preis für Erdgas noch ein wenig stärker steigen. „Dies liegt primär daran, dass der Gaspreis mit sechsmonatiger Zeitverzögerung auf Rohölpreisanstiege reagiert und damit Erdgas die Ölpreisanstiege vergangener Monate noch aufholen muss“, sagt Figlhuber, Geschäftsführer von Spring Procurement.
Steigende Transportkosten durch Krise
Einen ähnlichen Verlauf der Preise wird bei Industriemetallen beobachtet. „Aluminium, Kupfer und Stahl werden in den nächsten Jahren deutlich teurer werden“, prognostiziert Figlhuber. Selbst der Durchschnitt rechnet damit, dass Kupfer und Aluminium bis Ende 2011 um knapp 18 Prozent teurer werden. Der Hunger Chinas nach Ressourcen sowie gestiegene Transportkosten durch stillgelegte Schiffskapazitäten während der Krise lassen Rohstoffpreise stark ansteigen.
Überhaupt an Rohstoffe kommen
Um sich für Preissteigerungen von Rohstoffen zu rüsten setzt man am besten auf proaktives Verhalten. „Dabei ist es sinnvoll, schon vor den Hochpreisphasen an langfristigen Lieferantenbeziehungen zu arbeiten, sodass man in Zeiten der Verknappung überhaupt an Rohstoffe kommt“, sagt Figlhuber. Die Verknappung ist bereits jetzt stark spürbar und wird sich in den nächsten Monaten weiter zuspitzen. „Zusätzlich empfehlen wir den Aufbau eines schlagkräftigen Risikomanagements, sodass künftigen Kurs- und Währungsschwankungen durch Absicherung mit marktüblichen Finanzprodukten entgegengewirkt werden kann“, so Figlhuber weiter.
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