Publikation 16/07/2012 - Spring Procurement
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Publikation 16/07/2012

16.7.2012, WirtschaftsBlatt

Einkaufsmanager sehen Trendwende bei Rohstoffen

Rohstoffpreise. Einkaufsleiter in der DACH-Region gehen von steigenden Rohstoffpreisen aus. Das wäre eine Trendumkehr und ein Zeichen für Erholung.

Wien. Ergebnisse einer aktuellen Befragung zeigen: Die Einkaufsmanager großer Unternehmen in Österreich, Deutschland und der Schweiz sehen in den nächsten zwölf Monaten eine robuste Rohstoff-Nachfrage und steigende Preise. Nach dem weltweiten Konjunkturabschwung seit Jahresbeginn und dem damit einhergehenden Preisdruck zeigt der Trend laut den Einkäufern nach oben -ganz im Gegenteil zum Pessimismus an den Finanzmärkten.

Wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung ist der Rohölpreis: Hier sehen die Befragten einen Anstieg von sechs Prozent im nächsten Halbjahr, danach aber nur noch eine moderate Steigerung. Auch bei Strom und Gas geht man von höheren Preisen aus. Signifikant auch die Steigerungsraten bei den Transportkosten: Der Jahresausblick zeigt bei sämtlichen Transportarten Zuwächse von zumindest fünf Prozent. "Generell zeugen die Zahlen von einer positiven Stimmung", sagt Erste-Analyst Ronald Stöferle zum WirtschaftsBlatt. Beim derzeitigen Konjunkturklima gebe es nach unten hin aber auch kaum Raum für Überraschungen -"wenn, dann geht es nach oben". Das gehe auch aus den volkswirtschaftlichen Daten hervor, während die Börsen laut Stöferle einen starken Abschwung eingepreist hätten.

Studienautor Klemens Figlhuber vom Beratungsunternehmen Spring Procurement ist vom Ergebnis überrascht: Dass Energie-, Metallund Transportpreise steigen, sei "verwunderlich", schließlich seien die vergangenen Monate vor allem von Rückgängen und negativen Aussichten geprägt gewesen. "Anscheinend hat es sich dabei nur um kurzfristige Korrekturen gehandelt".

Unsicherheit bleibt

Eine gewisse Unsicherheit bleibt aber: Die von den Einkaufsleitern prognostizierte Verteuerung von Edelmetallen spiegle "die Angst vor weiteren Krisen und einem Euro-Zusammenbruch" wider, sagt Figlhuber. Analyst Stöferle sieht die "moderaten" Aussichten bei Gold und Co. auch als Zeichen, dass eine Blasenbildung nicht in Sicht sei: "Sonst wären die Daten euphorischer." WIFO-Experte Marcus Scheiblecker gibt zu bedenken, dass die Preise der in Dollar gehandelten Rohstoffe stark vom Eurokurs abhängig sind: "Die schwache Gemeinschaftswährung hat die sinkenden Rohstoffpreise teilweise abgefangen." Da die Weltkonjunktur derzeit keine eindeutige Richtung einschlage, seien genaue Prognosen zu den Rohstoffpreisen aus seiner Sicht aber "kaum möglich".